Am 12. November 1894 war es endlich soweit

Am 12. November 1894 war es endlich soweit: Die „Spar- und Darlehnskasse“ der kleinen Gemeinde Landwehrhagen im Süden der preußischen Provinz Hannover wird ins Genossenschaftsregister eingetragen. Schon 1893 hatten sich rund 30 Interessierte aus Landwehrhagen zur Gründung einer Dorfkasse zusammengeschlossen, doch die Aufnahme der Geschäftstätigkeit verzögerte sich. Zu den Gründern der Genossenschaft gehörten Landwirte, selbstständige Handwerker und Arbeiter, der Bürgermeister, der Pastor und der Lehrer. Sie ließen sich als erste Mitglieder ins Genossenschaftsregister des Amtsgerichts Münden eintragen.  Landwehrhagen war landwirtschaftlich geprägt: Die rund 750 Einwohner  lebten von Ackerbau, Viehzucht und Holzwirtschaft. Daneben gab es einige selbstständige Handwerker und Arbeiter.

Die neue Genossenschaft startete mit 29 Mitgliedern. Den Vorstand bildeten Joseph Bachmann, August Schüffler und Johann Doebring, vermutlich Landwirte. Der Aufsichtsrat bestand aus Pastor Grusendorf aus Landwehrhagen, dem Lehrer G. Boedeker aus Benterode und dem Gutsinspektor A. Köhler. Am 3. Februar 1895 trafen sich die Männer zur ersten gemeinsamen Vorstands- und Aufsichtsratssitzung im Schulhaus in Landwehrhagen und legten „die zu stellende Caution, für den Rendanten“ Johann Doebring auf 300 Mark fest.  Außerdem beschlossen sie, „daß für die genannte Casse ein eiserner Kasten für Wertheinlagen“ im Wert von 20 Mark angeschafft werden sollte.

Die Zusammenschlüsse erlauben es den Bauern und Handwerkern der Region, sich selbst zu helfen, sodass Mitgliederzahl und Umsätze der Genossenschaft bis Ende des Ersten Weltkriegs stetig zunahmen und auf 176 Genossen anwuchs.

1987 fusionierte die mittlerweile zur Raiffeisenbank eG Staufenberg umfirmierte Genossenschaft mit der Volksbank Dransfeld. Dabei wurde das Gründungsdatum der Raiffeisenbank in das Genossenschaftsregister eingetragen.