Die Chronik der VR-Bank in Südniedersachsen 1894 bis 2019

Auf den folgenden Seiten erhalten Sie einen Einblick in unsere 125 jährige Geschichte. Die komplette Chronik in einer gebundenen Version erhalten Sie auf Wunsch bei Ihrem Kundenberater.

Zurück in die Mitte

Die deutsche Wiedervereinigung 1990 rückte das südliche Niedersachsen wieder in die Mitte der Republik. Mit der Nachfrage nach Krediten stiegen die Zinsen und dies half den Volksbanken bei der Erholung: In Holzminden ging es wieder aufwärts, das Eigenkapital wuchs, das Kundenvertrauen kehrte zurück. Gleichzeitig veränderten der Integrationsprozess der EU und die zunehmende Globalisierung die Wirtschafts- und Finanzwelt: Die Verträge von Maastricht schufen einen gemeinsamen Binnenmarkt mit freiem Waren-, Dienstleistungs-, Personen- und Kapitalverkehr. Die alten „Begrenzungen wirtschaftlichen Handelns nach örtlichen Belangen und den Verhältnissen der heimatlichen Region“ brachen weiter auf. Die Europäisierung und Globalisierung brachten für die Wirtschaft internationale Chancen, erhöhten aber auch die Ansprüche von Mitgliedern und Kunden: Für ihren erweiterten Geschäftsradius benötigten sie starke Finanzpartner mit gut qualifizierten Fachleuten, die auch mit den technischen Neuerungen im Bankengeschäft umgehen konnten.

Dazu stieg der Wettbewerb innerhalb der Bankenwelt. Leistungsstärke hing zunehmend von der Größe ab und das führte zu weiteren Fusionen: 1991 schloss sich die Raiffeisenbank Groß Schneen der Volksbank Dransfeld-Staufenberg an, 1994 kam Hann. Münden hinzu. Die neue Volksbank Dransfeld, Groß Schneen, Hann. Münden, Staufenberg konnte Kosten sparen und durch die Bündelung von Ressourcen neue Produkte entwickeln sowie technische Innovationen schneller verwirklichen. Das erhöhte die Leistungsfähigkeit und federte mögliche Risiken ab. Die mit jeder Fusion auftretenden Probleme konnten vergleichsweise schnell überwunden werden, sodass bereits der Geschäftsbericht von 1995 die „angestrebten Synergien“ umgesetzt sah. Auch gewann die Bank mit der Ausdehnung des Geschäftsvolumens auf über 500 Millionen D-Mark Marktanteile. Im Zuge der europäischen Einigung stiegen die Anforderungen der Europäischen Zentralbank, sodass auch kleine Volks- und Raiffeisenbanken zusätzliche Fachleute wie Compliance- und Geldwäschebeauftragte benötigten.

Angesichts des Jahrtausendwechsels, von dem man den Zusammenbruch aller EDV-Systeme befürchtete, und abermals nach dem Platzen der Dotcom-Blase im Frühjahr 2000 empfahl der Verband erneut den Zusammenschluss zu größeren Einheiten. Die Volksbank Weserbergland schloss sich 2000 mit der 1994 um die Raiffeisenbank Stadtoldendorf gewachsenen Raiffeisenbank Hehlen zusammen, zwei Jahre später mit der in Bevern und 2003 mit der Raiffeisenbank Holzminden, die aus der Spar- und Darlehnskasse Altendorf hervorgegangen war. Mit der Eröffnung der neuen Hauptstelle  in Holzminden – die 1890 erbaute Villa wurde architektonisch stilvoll in die Neukonzeption integriert – orientierte die Volksbank Weserbergland 2006 ihre Abläufe noch stärker an den Bedürfnissen ihrer Kunden: der Selbstbedienungsbereich wurde deutlich ausgeweitet, eine 24-Stunden-Schließfachanlage ermöglicht den Zugang zu allen Wertsachen rund um die Uhr, Kundenbetreuer und Sachbearbeiter arbeiteten nun Tür an Tür und Hand in Hand, was die Abläufe deutlich beschleunigte.

Mit der Ausgabe von Starterkits mit Euro-Münzen machen die Banken Ende 2001 die Menschen mit der neuen Währung vertraut.